Seit 1974 ist Zypern in den von den Griechen bewohnten Süden und in den von der Türkei besetzten Norden geteilt. Die Grenze kann man nur an wenigen Orten überschreiten. Vor meiner Abreise habe ich mit dem österreichischen Konsulat telefoniert. Visum braucht man keines, aber es gibt eine Ausweiskontrolle. Bevor man zum Grenzübergang gelangt, fährt man erst einmal an langen Stacheldrahtzäunen vorbei. Von den Griechen wird man durchgewunken, die Türken schauen da schon genauer auf den Personalausweis. Wir mussten alle aussteigen und unsere Autopapiere vorzeigen. Danach ging es weiter zur Kollegin, die in einem kleinen Häuschen saß und unsere Ausweise entgegennahm. Währenddessen fuhren immer wieder nordzypriotische Autos vorbei. Viele hatten den ersten Buchstaben ihres Autokennzeichens verdeckt. Ein schwarzer Mercedes sogar mit einer Spielkarte. Innerhalb von 20 Minuten waren wir dann auch schon fertig und es ging weiter nach Salamis. Fotos habe ich leider keine machen können.


Das antike Salamis
Die Stätte bietet einen riesigen Befund – Ideal für alle interessierten Archäologiebegeisterten. Zuerst besuchten wir die Palästra (=antike Sportstätte), an die sich eine riesige Therme anschließt. Die beiden Bauten sind durch einen Boden aus dem 6. Jh. n. Chr., in dem jede Menge Spolien (=Bauteile von anderen Bauten) verbaut waren, verbunden, wie zum Beispiel ein Wellenband. Neben der Größe der Anlage war das sichtbare Hypokaustum (=eine antike Bodenheizung) besonders eindrucksvoll. Dabei steht der Boden auf aufgemauerten Ziegelstützen, der Raum darunter wird durch Rauchgas erwärmt, das von einem separaten Praefurnium (=Heizraum) hereinströmt.






Von der Palästra reihen sich die Funde nur so aneinander. Da wären z.B. ein antikes Theater, eine Zisterne, ein Tempel und nicht zu vergessen: Basiliken. In einer der Apsiden der Basilika befand sich sogar noch eine Reliquienmaschine. Der Reliquienkultkult war in byzantinischer Zeit äußerst ausgeprägt. Um auch etwas „Heiliges“ zu Hause zu haben, konnte man z.b. Öl durch einen Reliquienschrank laufen lassen. Diese „Reliquienmaschinen“ erkennt man an den Ausflusslöchern am Boden. Da die Stadt später versandete und sie auch im 7. Jh. n. Chr. von den Arabern überfallen wurde, verließ man sie und die Bevölkerung wanderte in das nahegelegene Ammochostos ( =heutiges Famagusta). Nur noch die steinernen Überreste geben eine ungefähre Vorstellungen von den Ausmaßen dieser Stadt.



Sehr lehrreich und schön. Danke und viel Spass.
Beautiful keep up fantastic work
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