Biennale in Istanbul? Ja, das gibt es! Nicht nur Venedig präsentiert alle zwei Jahre im Rahmen ihrer Biennale zeitgenössische Kunst. Das Biennaleformat hat sich weltweit verbreitet. Von Sao Paulo über Johannesburg bis in den asiatischen Raum – die Globalisierung macht auch vor der Kunstwelt nicht Halt. Istanbul wartet dieses Jahr schon mit der 14. Biennale auf. Das Motto der Ausstellung lautet diesmal „Saltwater“ und wird von der ehemaligen Documenta-Chefin Carolyn Christov-Bakargiev kuratiert. Über 100 Künstler zeigen an 36 verschiedenen Orten, die über die ganze Stadt verteilt sind, ihre Werke. Die Idee hinter der Konzeption: Der Besucher soll die Stadt erkunden, wenn er von einem Ort zum anderen wandert. Im Angesicht der politisch-brisanten Situation in der Türkei, möchte man meinen, dass so mancher Künstler kritisch Position bezieht. Politische Bezüge sind aber fast nie direkt zu sehen. Wer die Biennale besucht, sollte jedenfalls Zeit einplanen. Der Eintritt und der Biennale-Stadtplan sind kostenlos, man sollte sich aber noch einen kleinen Ausstellungskatalog kaufen, der ist günstig, informativ und handlich. Einer der Ausstellungsorte war z.B. die Galata Greek School. Gleich neben der Eingangshalle war „The Salt Traders“ von der in Kairo geborenen Künstlerin Anna Boghiguian zu sehen. Eine große skulpturale Installation, die von einem in der Antarktis verschollenen Boot erzählt, das Salz beförderte.


Ein Stockwerk höher konnte man mit Taschenlampen auf Entdeckungstour gehen. Prabhakar Pachpute bespielte einen dunklen Raum, den er zu einer Salzmine verwandelte. Mit Hilfe von Taschenlampen konnte man die kleinen Minenarbeiter sehen. Leider habe ich hier nur ein schlechtes Foto, da ich ohne Stativ unterwegs war:



Beim Istanbul Modern sollte man unbedingt vorbeischauen. Die untere Etage ist komplett mit Kunstwerken von der Biennale gefüllt und im oberen Stockwerk befindet sich das Museum mit außergewöhnlichen Werken.






Mein persönliches Highlight der Biennale befand sich auf einer der Prinzeninseln. Beim Meerzugang der Trotzky Villa war ein Werk von dem argentinischen Künstler Adrián Villar Rojas zu sehen. Aus dem Wasser erhoben sich imposante Chimären.
Wer sich die Kunstschau nicht entgehen lassen will, sollte nicht zu lange warten. Bis zum 1. November 2015 hat die Ausstellung noch geöffnet.
Wieder schön!
Sehr schöne, gegenständliche Kunst! Es ist faszinierend, wie alles leuchtet xD Gleichzeitig wird mir bewusst: Manchmal muss man Kunst nicht verstehen, man kann auch staunend davor stehen und sie auf sich wirken lassen!
Ich finde immer, die beste Kunst ist die, die einen einnimmt! =)