Endlich ist es wieder soweit – Die jungen Künstler der Akademie der bildenden Künste zeigen wieder ihre Werke im Rahmen der alljährlichen Diplomausstellung, die seit gestern bis zum 12.2.2017 zu sehen ist. Rund 100 Abschlussarbeiten von Studierenden aus den Klassen für freie Kunst- Bildhauerei, Bühnenbild und -kostüm, Fotografie, Glas, Goldschmiedekunst, Grafik, Keramik, Malerei, Medienkunst und Masterarbeiten aus dem Studiengang Innenarchitektur werden ausgestellt.

Gleich im ersten Stock liegen auf einem kargen Bettgestell hunderte Keramikzahnabdrücke. Dabei musste ich sofort an die Kellergewölbe alter Barockkirchen denken, wo oftmals abertausende von Knochen lagern. Hiba Al Ansari widmet sich mit seinem Werk dem Thema Tod, das einstmals, als sein Bruder starb, Teil seines Lebens war. Das Bett verkörpert dabei den ersten Schock, als sein Bruder verstarb, es sieht beinahe aus wie ein Sarg. Die Zahnabdrücke stellen seine eigene Verbindung zum Tod her.


Jungmin Park kommt ursprünglich aus Korea. Die Erinnerungen an ihre Heimat hält sie in ihren farbkräftigen Bildern fest.




Besonders beeindruckend fand ich auch die Installation von Olga Goloshchapova. Viele Leute standen davor und es war wirklich schwierig ein Foto ohne Personen davor zu machen. Die abgeformten und in Gips gegossenen Füße stammen von Flüchtlingen die sie kennengelernt hatte. Die Arbeit verweist jeweils auf den Moment, als sich die Person dem Verlassen der Heimat bewusst wurde. Der einzelne Sprung ins Ungewisse soll auf dokumentarische Weise festgehalten werden. Hierzu sind bei jedem Fuß die relative Höhe über dem Boden, das genau darum sowie die geografischen Daten des Orten angegeben, an dem diese Erinnerung geschah.


Vor den Werken von Pio Ziltz blieb ich richtig lange stehen. Seine Skulpturen erinnern an einen Kinderalptraum, in den man komplett versinkt. Besonders eindrucksvoll von ich die Gestaltung einer blauen Arena, in deren Mitte eine mumifizierte Gestalt steht.



