Diplomausstellung Akademie der bildenden Künste

Mit so viel Andrang hatte ich nicht gerechnet. Die Akademie der Bildenden Künste war gestern brechend voll. Grund dafür: Die Diplomausstellung. Die konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Gleich vorweg: Geht hin! Es sind wirklich tolle Arbeiten dabei. Die Studenten waren sehr kreativ und vielseitig.
Ich habe euch mal eine kleine Übersicht zusammengestellt. Leider habe ich nicht immer alle Namen der Künstler gefunden (wenn ihr sie kennt, schreibt mir doch einfach bei Facebook eine kurze Nachricht).

IMG_1429
Astrid Dengjel

IMG_1418

Jeder kennt dieses verschwommene Bild, das sich ergibt, wenn man mit dem Auto an Wäldern vorbei fährt. Man sieht aus dem Auto und versucht die Landschaft genau zu erfassen, aber es geschieht so schnell, dass nur ein Eindruck bleibt. Genau diesen Eindruck versucht Yeonsoo Kim in ihrem Gemälde festzuhalten. Sie geht davon aus, dass die Naturlandschaft ein Urbild ist, das wir alle instinktmäßig kennen. Wir können sie fühlen, obwohl ihre genaue Form unausgedrückt bleibt:

IMG_1398
Yeonsoo Kim, Eine vorüberziehende Landschaft

Ein interessantes Spiel von Struktur und Chemie bot Magdalena Waller. Nach ihrem Studium in Japan, entwickelte sie eine eigene Maltechnik. Sie nennt es umgekehrte Alchemie. Das Umgekehrte: Durch Schwärzen wird ein kostbares Edelmetall „entwertet“. Dafür benutzt sie oxidierendes Blattsilber, wodurch schillernde Metallfarben von Silber bis Bronze bis hin zu Schwarz entstehen.

IMG_1405
Magdalena Waller, Four in bed, Detail
IMG_1407
Magdalena Waller, Interfaces, Detail
IMG_1408
Magdalena Waller, Mein Luba mein Labi, Detail
IMG_1406
Magdalena Waller, Lookalikes

Die Idee dieser Arbeit fand ich sehr interessant. Der Gemäldezyklus war aber technisch leider schlampig ausgeführt. Die Kanten waren bei näherer Betrachtung nicht scharf und die Verläufe waren nicht sehr flüssig, das machte das Bild unstimmig.

IMG_1394
Judith Grassl, Das große Gehege

Ein pinker Hingucker, der den ganzen Raum einnahm. Das würde ich mir sofort im Wohnzimmer aufhängen. Allerdings brauche ich erst einmal eines, das groß genug ist 😉

IMG_1401
Ana Pusica, Ana’s Virgin
IMG_1404
Ana Pusica
IMG_1409
Janine Mackenroth, Painting Machine

Ich liebe es, wenn Bilder mit Farbauftrag und Farbverlauf spielen. Bei diesem Bild wirkte es fast, als sei es dreidimensional, nur durch die Art und Weise, wie die Künstlerin die Farbe einsetzte.

IMG_1410
Isabelle Tondre
IMG_1424
knsuper knusper knäuschen

Die zerknautschten Metalloberflächen von Rin Miyamoto haben mir sehr gefallen. Hat mich auch irgendwie an die Serie von Lluís Clotet für Alessi erinnert. Die bildgewaltigen Metalldetails brach der Künstler durch bunte Farbsilhouetten, die er ins Bild setzte.

IMG_1411
Rin Miyamoto
IMG_1390
Felix Rodewaldt
IMG_1425
Stefan Britze
IMG_1415
Verena Hägler

Riesige Pilze in utopischen Science-Fiction-Welten zeigte Lia Melissa Wehrs in ihrer Diplomarbeit Verschmelzende Welten. Grundlage war ein Zusammenschluss von digitaler Malerei, fotografischen Elementen und 3D Objekten. Dadurch erschafft sie eine fiktive Parallelwelt.

IMG_1436
Lia Melissa Wehrs, Verschmelzende Dimensionen
IMG_1437
Keiyona C. Stumpf

IMG_1417     IMG_1433

Meine Empfehlung hat die Ausstellung auf jeden Fall! Ihr könnt noch bis zum 7.2.2016 in die Akademie pilgern.
Die Öffnungszeiten sind: MI – FR 16:00 – 21:00 Uhr | SA/SO 11:00 – 21:00 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert