Mit so viel Andrang hatte ich nicht gerechnet. Die Akademie der Bildenden Künste war gestern brechend voll. Grund dafür: Die Diplomausstellung. Die konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Gleich vorweg: Geht hin! Es sind wirklich tolle Arbeiten dabei. Die Studenten waren sehr kreativ und vielseitig.
Ich habe euch mal eine kleine Übersicht zusammengestellt. Leider habe ich nicht immer alle Namen der Künstler gefunden (wenn ihr sie kennt, schreibt mir doch einfach bei Facebook eine kurze Nachricht).

Jeder kennt dieses verschwommene Bild, das sich ergibt, wenn man mit dem Auto an Wäldern vorbei fährt. Man sieht aus dem Auto und versucht die Landschaft genau zu erfassen, aber es geschieht so schnell, dass nur ein Eindruck bleibt. Genau diesen Eindruck versucht Yeonsoo Kim in ihrem Gemälde festzuhalten. Sie geht davon aus, dass die Naturlandschaft ein Urbild ist, das wir alle instinktmäßig kennen. Wir können sie fühlen, obwohl ihre genaue Form unausgedrückt bleibt:

Ein interessantes Spiel von Struktur und Chemie bot Magdalena Waller. Nach ihrem Studium in Japan, entwickelte sie eine eigene Maltechnik. Sie nennt es umgekehrte Alchemie. Das Umgekehrte: Durch Schwärzen wird ein kostbares Edelmetall „entwertet“. Dafür benutzt sie oxidierendes Blattsilber, wodurch schillernde Metallfarben von Silber bis Bronze bis hin zu Schwarz entstehen.




Die Idee dieser Arbeit fand ich sehr interessant. Der Gemäldezyklus war aber technisch leider schlampig ausgeführt. Die Kanten waren bei näherer Betrachtung nicht scharf und die Verläufe waren nicht sehr flüssig, das machte das Bild unstimmig.

Ein pinker Hingucker, der den ganzen Raum einnahm. Das würde ich mir sofort im Wohnzimmer aufhängen. Allerdings brauche ich erst einmal eines, das groß genug ist 😉



Ich liebe es, wenn Bilder mit Farbauftrag und Farbverlauf spielen. Bei diesem Bild wirkte es fast, als sei es dreidimensional, nur durch die Art und Weise, wie die Künstlerin die Farbe einsetzte.


Die zerknautschten Metalloberflächen von Rin Miyamoto haben mir sehr gefallen. Hat mich auch irgendwie an die Serie von Lluís Clotet für Alessi erinnert. Die bildgewaltigen Metalldetails brach der Künstler durch bunte Farbsilhouetten, die er ins Bild setzte.




Riesige Pilze in utopischen Science-Fiction-Welten zeigte Lia Melissa Wehrs in ihrer Diplomarbeit Verschmelzende Welten. Grundlage war ein Zusammenschluss von digitaler Malerei, fotografischen Elementen und 3D Objekten. Dadurch erschafft sie eine fiktive Parallelwelt.


Meine Empfehlung hat die Ausstellung auf jeden Fall! Ihr könnt noch bis zum 7.2.2016 in die Akademie pilgern.
Die Öffnungszeiten sind: MI – FR 16:00 – 21:00 Uhr | SA/SO 11:00 – 21:00 Uhr