Christian Boltanski im Espace Louis Vuitton

*Werbung, unbeauftragt | Redaktioneller Beitrag

Diese Ausstellung solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen! Der Espace Louis Vuitton München zeigt noch bis zum 31.3.2018 ausgewählte Arbeiten von Christian Boltanski, einem führenden Vertreter der zeitgenössischen Kunst, der weithin als Frankreichs einflussreichster lebender Künstler gilt.

Die künstlerische Arbeitsweise Christian Boltanskis:

Seit 1967 entwickelt Christian Boltanski einen ihm eigenen künstlerischen Stil, in dem sich Schrift, Film, Bildhauerei und Fotografie zu einer neuen Symbiose verbinden. Die Themen Erinnerung und Zeit fokussierend, bedient sich der Künstler einprägsamer biografischer Wendepunkte und Referenzen sowohl aus dem eigenen als auch aus dem Leben Unbekannter. Ohne den Historiker ersetzen zu wollen, folgt Boltanski unter Verwendung persönlicher und nichtpersönlicher Gegenstände des lebensweltlichen Alltags den verschlungenen Pfaden individueller und kollektiver Schicksale.

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Christian Boltanski

Animitas:

Um Animitas (2014) und Animitas (Blanc) (2017) kreisend – zwei Videoinstallationen aus der Sammlung der Fondation – versammelt die Ausstellung insgesamt vier Arbeiten, die das Verrinnen von Zeit thematisieren und den Betrachter dabei in eine meditative Stimmung versetzen.
Animitas gehört zu einem der anspruchsvollsten jüngeren Projekte Christian Boltanskis: Hier kreiert er Ausdrucksformen, die er in der unermesslichen Weite einer Wüstenlandschaft wirken lässt. In der Originalversion ist Animitas eine Freiluft-Installation, die aus 800 einzelnen, an schmalen Stängeln montierten japanischen Windglocken besteht. In Japan stellt die Windglocke in traditionsgebundenes, von Fenster- oder Tür rahmen baumelndes Objekt dar, an dem ein kleiner, mit einem haiku (eine japanische Gedichtform, sie gilt als die kürzeste der Welt) beschriebener Zettel hängt.

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Christian Boltanski

Die ursprüngliche Fassung der Installation wurde in der äußerst trockenen Atacama-Wüste (Chile) realisiert, wobei die Anordnung der Glocken der Konfiguration der Sterne entsprach, wie sie in der Nacht von Boltanskis Geburt, am 6. September 1944, in der südlichen Hemisphäre zu sehen waren. Für den Künstler evoziert das Klingen der Glöckchen „die Musik der Sterne und die Stimmen der schwebenden Seelen“. Die gleiche Glockenkonfiguration wurde schließlich an noch drei weiteren Standorten neu interpretiert. Diese letzte Arbeit entfaltet sich in einer weißen, schneebedeckten Landschaft (Animitas (Blanc), 2017). 
Im Espace Louis Vuitton München präsentiert Boltanski die Filme hinter einem Beet aus Blumen sowie hinter zerknitterten, grauen Papieren, die sich im Verlauf der Zeit und mit dem Kommen und Gehen der Besucher und Besucherinnen während der Ausstellungsdauer naturgemäß entwickeln und verwandeln.

Animitas-Boltanski
Christian Boltanski

Zwischen den beiden gezeigten Animitas- Installationen leuchten entlang des Besucherpfades die Wörter Départ und Arrivée auf. Für Boltanski resümieren diese das Wesen des menschlichen Daseins: ein Aufbruch und eine Ankunft – voneinander separiert durch verrinnende, vergehende Zeit.

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Christian Boltanski

Tipp: Keine Scheu! Fragt ruhig die Mediatoren, wenn ihr Fragen habt! Sie wissen immer noch zusätzliche interessante Facts und sind stets sehr freundlich. 😉

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