Ich bin fast erschlagen von den vielen faszinierenden Eindrücken der letzten Tage. Padua, Mailand und Venedig. Kultur und Lebensfreude hoch zehn am Wochenende 😀 Das absolute Highlight und der Grund für meine Italienreise: Die Biennale in Venedig.
Das berühmteste Kulturfestival der Welt hält wieder Einzug in der romantischen Stadt. Waffen, Geld, Schlüssel, alte Koffer und Berge voll Dreck. Alles wird zur Kunst. Ich zeige euch hier einen kleinen Einblick in die riesige Schau und stelle euch meine Lieblinge vor.
Dieses Jahr läuft die 56. Biennale unter dem Motto „All the World’s Futures“ und wurde von Okwui Enwezor kuratiert, der bei uns in München Direktor am Haus der Kunst ist.
Den Anfang machte ich im Arsenale, wo mir gleich Neonlichter von Bruce Nauman entgegen strahlten. Darunter Macheten, die wie Blumen zu einzelnen Sträußen arrangiert waren.

Ein paar Räume weiter erwartete mich eine gewaltige Farbexplosion von Katharina Grosse. Riesige Erdhaufen, dahinter wild eingefärbte Tücher. „Untitled Trumpet“ nennt sie diese Arbeit.
Eine riesige Welle aus einzelnen Paneelen schwebte schon ein paar Räume weiter. Die Installation „The portrait of Sakip Sabanci“ von dem türkischen Künstler Kutluğ Ataman besteht aus 9.217 LCDs. Sakip Sabanci stammte aus einer reichen Unternehmerfamilie und galt als einer der größten Kunstmäzene der Türkei. Steht man genau darunter, sieht es fast so aus, als würde man durch ein Kirchenfenster schauen:
Mit einer Waffe durch einen Gelatineblock schießen von „The Propeller Group“
Der absolute Höhepunkt der Biennale war aber der japanische Pavillon, dem ich schon die ganze Zeit entgegenfieberte! Ich hatte die Fotos gesehen und konnte es kaum erwarten, die Installation live zu sehen- und es war noch besser, als ich erwartet hatte! Zu sehen waren zwei Schiffswracks, umgeben von einem Spinnennetz aus roten Fäden, von denen alte Schlüssel herabhingen. Am Aufbau waren zwei Monate lang acht Leute beteiligt. Die Künstlerin fragte auf ihrer Seite nach alten Schlüsseln und so trug sie unzählige aus aller Welt zusammen. Auch wenn diese jetzt keine Funktion mehr haben, sind sie mit einer Geschichte verbunden und tragen nun alle Erinnerungen in diesem Kunstwerk zusammen. Die Installation mit dem Titel „The key in the hand“ brachte mich zum Staunen. Das Konzept ist sehr gut durchdacht und äußerst kreativ. Ich war restlos begeistert 🙂
Gleich nebenan steht der deutsche Pavillon. Der Künstler Tobias Zielony beschäftigte sich mit einem Thema, das täglich Schlagzeilen macht. Die Flüchtlinge aus Nordafrika. Zu sehen war eine Wand mit fotografischen Porträts von Flüchtlingen, die nun in Deutschland wohnen. Daneben Ausschnitte afrikanischer Zeitungen und schließlich ein Handout, das extra für die Ausstellung gemacht wurde. So gibt der Künstler die Stimme der Porträtierten für den Besucher wieder.
Gleich gegenüber, im französischen Pavillon, drei mobile Bäume mit Erde von Celeste Boursier-Mougenot mit dem Titel „Revolutions“.
Zum Schluss war ich dann im Pavillon der Nationen. Hier begrüßte mich gleich eine Kofferwand vom Italiener Fabio Mauri.
Die Biennale läuft noch bis zum 22. November 2015. Es lohnt sich auf jeden Fall hinzufahren! Ich habe mir einen Nachmittag Zeit genommen. Das reicht natürlich nicht aus, um alles zu sehen, aber man bekommt auf jeden Fall einen guten Einblick! Wer wirklich die Biennale mit all seinen Facetten erleben möchte, dem empfehle ich, sich länger Zeit zu nehmen und eine Führung mitzumachen.
toller Artikel !!! Freu mich auf den Venedig Trip xxxx
Ja ich kann es kaum erwarten wieder hinzufahren 😀
Absolut Mega Mega Mega deine Bilder … würden am liebsten auch sofort los fahren Richtung Venezia !
Liebe Grüße
ALex & Eva
Liebe Alex & Eva!
Danke =) Es ist so toll dort, ihr müsst unbedingt hin! Morgen oder übermorgen kommt auch eine Riesen-Fotostrecke über Venedig, hoffe das motiviert euch und macht Lust bald hinzufahren 😉
LG Katharina