Das Beste von der Stroke

Ich muss sagen, ich bin mit Vorbehalt zur Stroke Artfair gegangen. „Find ich jetzt nicht so gut“ haben meine Freunde zu mir gesagt. Und ich kann gar nicht verstehen, warum. Ja klar, der Charakter ist ein ganz anderer, als z.B. bei der Highlights in München. Mehr Urbanart ist vertreten: Graffiti, kunstvolle Mode (ok, die fand ich jetzt auch nicht gut), Fashionfotografie, Tape Art und vieles mehr. Klassisch akademische Kunst sucht man hier vergebens. Das ist aber auch nicht das Ziel von den Gründern Marco and Raiko Schwalbe. Sie wollten 2009 ihre Vision von Kunst, Design und urbanem Lebensgefühl im 21. Jahrhundert einem breiten Publikum näher bringen. Das haben sie auch geschafft. In nur 5 Jahren haben schon über 100.000 Leute die Messe besucht.
Dieses Jahr findet die Stroke in der Säulenhalle (Arnulfstraße 62) statt. Eine richtig gute Location, die das Flair unterstreicht:

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Die ersten Street Style-Werke gab es gleich beim Eingang:

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Erinnert an Christopher Wool
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Infantile Willkür gegenüber Anti-Establish Künstlern
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Art Avenue, Thiago Goms & Patrick Hartl
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Theresa Maria Birkner, Bohemian Gothic, 2015

Sehr interessant fand ich auch diese Lichteffekte. Eigentlich eine ziemlich einfache Idee. Durch Bemalung der Glühbirnen erstrahlen die Wände in wunderschönem bunten Licht. Matthias Singer macht alles mögliche zu unkonventionellem Lichtdesign:

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Matthias Singer, 507 Nanometer Lichtdesign
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Matthias Singer, 507 Nanometer Lichtdesign
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Shepard Fairey, Universal Personhood, ©Galerie Kasten
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Shepard Fairey, ©Galerie Kasten
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Hier musste ich auch unbedingt stehen bleiben. Andrea Peipe druckt Fotografien auf Vintageholz. Das fühlt sich nicht nur super soft an, sondern ist auch wetterfest. Obwohl auf Holz gedruckt wird, leuchten die hellen Töne. Mit ihren Fotografien erzählt sie Geschichten und entführt in eine andere Welt. Schaut euch unbedingt ihre Homepage an und wechselt ein paar Worte mit ihr, sie ist super nett!

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Andrea Peipe
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John Trashkowsky
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John Trashkowsky

Ein sehr sympathischer Künstler, den ich kennen lernen durfte, war Max Zorn. Er macht Tape Art. Wie das genau funktioniert kann man sich in einem Video ansehen, das er auf YouTube gestellt hat. Über 1 Million Menschen haben das Video schon angeklickt!
Mit dem Künstler zu sprechen war gar nicht so leicht. Er wurde von allen Seiten von Interessierten belagert und scherzte mit Kindern, die von der Klebebandkunst ganz begeistert waren. 🙂 Wenn ihr auf die Stroke geht, bleibt da auf jeden Fall stehen und schaut euch an, wie er arbeitet!

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Max Zorn
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Max Zorn
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Max Zorn

Auch die Fakultät für Design der Hochschule München war vertreten. Marc Hinkel ließ die Kleidung außen vor und widmete sich ganz der Ästhetik eines Männerkörpers in Kombination mit klarer und gewaltiger Architektur im Hintergrund. Besonders spannend fand ich den Einsatz von Licht und die Komposition seiner Fotos.

Marc A. Hinkel - Joel GrÑupner
Marc A. Hinkel

Glanz aus vergangenen Zeiten verkörperten die Fotografien von Stefanie Heinzeller. Vor allem die Mode gefiel mir sehr gut. Das Outfit stammt von Geschichtsgewänder. Das ist eine Münchner Schneiderin, die Kunstgeschichte studiert und unglaubliche Kostümkreationen vollbringt!

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Stefanie Heinzeller
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Sogar der verrückte Eismacher war vertreten! Laura Fiona Holder Photography

In der Nebenhalle gibt’s nicht nur Getränke und Mode zu kaufen, wem die Kunst so richtig unter die Haut ging, kann sich auch ein Tattoo stechen lassen: IMG_0063 IMG_0064

Die Stroke geht noch bis zum 25.10 und ist immer ab Mittag geöffnet.
Einritt sind 10 €. Kinder unter 16 kommen gratis rein!

3 Gedanken zu „Das Beste von der Stroke&8220;

  1. Max Zorn fasziniert tatsächlich die Menschen mit seiner Technik!
    Unter dem Motto „Gemeinsam Kunst sammeln“ haben acht Sammler zwei Werke von ihm finanziert. Seit kurzem sind diese nun in der weltweit ersten Crowd Art Collection 52masterworks!

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