Es gibt großartige Naturfotografen und es gibt Spezialisten für Porträts von Menschen. Und dann gibt es Steve McCurry. Seine Bilder wurden über Magazine und das Web zu Ikonen der Gegenwart. Inmitten einer traumhaft schönen – manchmal aber auch alptraumhaft schrecklichen – Kulisse werden Männer, Frauen und Kinder in den Mittelpunkt gestellt, deren Blick uns nicht mehr los lässt. McCurry legt großen Wert darauf, nichts zu inszenieren. Vielmehr kondensiert er seine Eindrücke, die Farben, die Landschaft, aber auch das Schicksal der Porträtierten in einem Bild.
Ich hatte selbst noch einmal die Möglichkeit die Ausstellung zu sehen und wenn ihr könnt, dann müsst ihr noch schnell hin!
Der 1950 in Pennsylvania geborene Fotograf ist gelernter Filmemacher und Theaterwissenschafter. Diese Ausbildung wird komplettiert durch ein großes Talent für den idealen Augenblick, in dem man den Auslöser betätigt. Geduld spielt dabei eine entscheidende Rolle; gelernt hat Steve McCurry das bei seinen ersten Freelance- Projekten in Indien. Um in die Top-Liga von Reportagefotografen vorzudringen, braucht es allerdings auch eine gehörige Portion Abenteuerlust und Wagemut.
Als Einheimischer verkleidet überquerte er einst die Grenze von Pakistan nach Afghanistan, kurz bevor die russischen Soldaten einmarschierten. Seine Bilder dieses Konflikts wurden weltbekannt. Ob beim Krieg zwischen Iran und Irak oder an den Brennpunkten in Beirut und Kambodscha, der Amerikaner war mit seiner Kamera stets vor Ort. Er wurde „Magazine Photographer of the Year “und gewann gleich vier erste Preise beim World Press Photo Contest. McCurrys berühmtestes Bild ist „Afghan Girl“, aufgenommen in einem Flüchtlingslager in Pakistan. Das Porträt von Sharbat Gula war 1985 auf dem Cover des National Geographic zu sehen und wurde seither unter anderem von Amnesty International vielfach verwendet. Es ist das weltweit am öftesten publizierte Foto einer Privatperson. Seit 1986 ist McCurry Magnum-Fotograf, was für ihn auch bedeutet, auf die Authentizität der Bilder und die Würde der Menschen zu achten.
Am 10. 9. 2001 kehrte der Fotograf von einer China-Reise nach New York zurück. Tags darauf saß er in seinem Büro in Lower Manhattan, als er vom Angriff auf die Twin Towers hörte. McCurry packte die Kamera, lief auf das Dach des Bürogebäudes und fotografierte die vor seinen Augen entstehende Katastrophe. Später schlich er sich auf das Gelände und fotografierte die Überreste der Hochhäuser, den Staub, die Zerstörung.
Von 18. Juni bis 4. Oktober 2021 zeigt das Atelier Jungwirth in der Messe Congress Graz eine beeindruckende Schau seiner Bilder. Die 140 Fotos sind in einem Format von 2×3 und 4×6 m abgedruckt, alle Arbeiten können sogar erworben werden.
Ausstellungsinformation:
Messe Congress Graz • Halle A Eingang A2 • Fröhlichgasse 35 • 8010 Graz
Öffnungszeiten: Mi., Fr., Sa., So. 10 bis 18 Uhr, Do. 12 bis 20 Uhr
Ein Covid-19 Präventionskonzept ist selbstverständlich vorhanden!
Copyright aller Bilder: atelierungwirth.com/